Philosophie aktuell - Fremdsein

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Inhalt 

Der Tag der Altertumswissenschaft ist in diesem Jahr dem „Anderen“, dem „Fremdsein“ in antiken Kontexten gewidmet. Zu allen Zeiten gilt, dass Identitätsbildung sowohl individuell als auch kollektiv nicht ohne Grenzziehungen auskommen kann. Erfahrungen von Fremdheit und Andersartigkeit sind daher konstitutiv für die Selbstvergewisserung von Personen und Personengruppen unserer heutigen, aber auch der antiken Welt. Diemit diesen Prozessen verbundenen Spannungen können sich – auch hierbei handelt es sich um epochenübergreifende Erfahrungen – in weniger konstruktiven Formen der Abgrenzung, ja Eruptionen von Gewalt äußern, doch ruft das Unvertraute nicht nur Ängste hervor, sondern evoziert Neugier, übt in Form des Exotischen stets auch eine besondere Art der Anziehung aus. Bei aller Vergleichbarkeit
ist dennoch zu fragen, ob in Zeiten einer historisch singulären Massenmobilität mit ihrer Fülle an Kulturkontakten und einer nicht zuletzt virtuell umfassend kartographierten Welt, die das „Alien“ im All verorten
muss, nicht (zumindest äußerlich) abweichende Grenzen gelten. Am Ende stellt auch die Antike für uns nur „das nächste Fremde“ dar.

Im Focus der Beiträge stehen die unterschiedlichen Formen von Alterität in antiken Kontexten, deren Fremdheitskonzepte von Narrativen über vielgewanderte Helden und kindermordende Barbarinnen, von in Historiographie und Reiseschriftstellerei angestellten ethnographischen
Reflexionen, aber auch dem Zusammentreffen verschiedener Kulturen geprägt sind. Räume der Differenzerfahrung lassen sich jedoch ebenso anhand städtischer Lebenswelten in den Blick nehmen mit ihrer öffentlich sichtbaren Vielfalt importierter Zerstreuungen
und Kulte samt Anhängern und Bauten sowie Massen aus fernen Ländern erbeuteter Tiere und Menschen. Ebenso behandelt wird die Wüste als terra incognita, in der sich die Suche frühchristlicher Asketen nach spiritueller Vervollkommnung vollzieht.

10.00-11.30 Uhr - Migration und Kulturtransfer
Stefan Hauser - Gemeinsam fremd. Zuwanderer in antiken Städten.
Ulrich Gotter - Von schlimmen Ärzten und gutem Kohl: „fremdes” Griechenland im republikanischen Rom

11.30-12.00 Uhr - Kaffeepause

12.00-13.00 Uhr - Bühnen von Fremdheit
Joachim Fugmann - Von Elefanten, Löwen und Tigern – Das fremde Tier in Rom
Barbara Feichtinger - Medea – Metamorphosen von Fremdheit

13.30-14.30 Uhr - Mittagspause

14.30-16.00 Uhr - Der Gestus des Fremden
Steffen Diefenbach - Barbar oder Römer? Wahrnehmungen und Inszenierungen des Fremden in der Spätantike
Ingo Schaaf - Anachorese und Alterität. Die Begegnung mit dem Fremden in der antiken Wüstenväterliteratur

16.00-17.00 Uhr - Kaffee und Diskussion

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Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich.
Termin 
14.02.2014 10:00 bis 17:00